zweiwas


zweiwas (Frage 3a)

Angeregt durch einen Aufsatz von Götz (2019) fragten wir nach der Verbreitung von „einwas, zweiwas, dreiwas" etc. in der Bedeutung ‘eine Sache, zwei Sachen (etc.)’, z.B.: in einem Satz wie „Ich komme gleich. Ich muss bloß noch zweiwas erledigen.“ Bedeutungsgleich wäre in diesem Kontext auch ein Ausdruck wie zwei Dinge. Im Unterschied zu zwei Sachen oder zwei Dinge folgt im Ausdruck zwei was/zweiwas auf das Zahlwort kein Substantiv, sondern ein Indefinitpronomen, nämlich was.

Die Karte bestätigt im Wesentlichen das in Götz (2019) umrissene Verbreitungsgebiet dieses Ausdrucks, nämlich das der ostfränkischen, thüringischen und obersächsischen Dialekte: Als „sehr üblich“ wird er aus verschiedenen Orten in Ober- und Unterfranken, Südthüringen und vor allem Sachsen gemeldet. In Sachsen scheint das Kerngebiet allerdings in den südlichen Landesteilen, besonders im Vogtland und im Erzgebirge, zu liegen, während weiter nördlich sowie im westlich angrenzenden Ostthüringen häufiger gemeldet wurde, dass der Ausdruck „manchmal zu hören“ sei. In allen anderen Gebieten ist einwas, zweiwas, dreiwas etc. „völlig unüblich“.

Der Ausdruck wird sowohl in der gesprochenen als auch der geschriebenen Alltagssprache verwendet, wie Götz (2019) an vielen Hörbelegen und Belegen aus Internettexten zeigt – in Letzteren meist in ,konzeptionell mündlichen‘ Zusammenhängen (Einträge in informellen Foren, kabarettistische Texte u.ä.), aber auch in formelleren Kontexten (Online-Magazinen, Amtsblätter etc.). Wenn er geschrieben wird, dann seltener mit Getrenntschreibung, sondern meist in einem Wort; dies gilt vor allem für die Wiedergabe dialektaler Ausspracheformen wie aawos/eewas, zwaawos/zweewos, dreiwos etc.

Mit diesem Ausdruck wird entweder – durch ein-, zwei-, drei- etc. quantifiziert – auf etwas nicht näher Bezeichnetes hingewiesen, wie im Beispielsatz Ich muss bloß noch zweiwas erledigen, oder auf etwas im Folgenden Gesagtes, z.B. ich hab zweiwas gemacht, umgegraben und unkraut gezogen (Beispiel aus Götz 2019: 348). Für vorausweisendes einwas könnte man auch betontes eínes verwenden, z.B. Ein was find ich blöd: … (Beispiel aus Götz 2019: 348). Von der Bildungsweise und Bedeutung her ähnelt der Ausdruck zweiwas, dreiwas etc. Wortbildungen mit dem Suffix -erlei, also zweierlei, dreierlei etc. (Götz 2019: 349; nur einwas und einerlei lassen sich nicht gleichsetzen, einerlei hat eine andere Bedeutung als einwas).