weil

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weil/da (I) (Frage 12a) und weil/da (II) (Frage 12b)

Im Fragebogen wurden zwei Satzgefüge vorgegeben, deren Teilsätze inhaltlich in einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang stehen. Zur Verknüpfung wird üblicherweise die Konjunktion weil verwendet, also: Weil er jetzt nicht mitmacht, sind wir morgen nur sieben und Weil die Renovierung länger dauern wird, können wir erst nächsten Monat einziehen. Dies bestätigen auch die Karten. Im gesamten deutschsprachigen Gebiet gaben die Informanten weil und da an, wobei die Konjunktion da vorwiegend aus dem Norden gemeldet wurde. Allerdings gibt es auch zwei Ausnahmen: Im zweiten Fall (Frage 12b) kann man vereinzelt, vor allem in südlichen Regionen, auch die temporale Konjunktion nachdem verwenden, die sonst vor allem das Verhältnis von Vorzeitigem zu Nachzeitigem ausdrückt. Dies entspricht einem typischen Denkmuster, das auch der Entwicklung von weil (aus die Weile dass) und da zugrundeliegt: Temporale Zusammenhänge werden zu Kausalverhältnissen umgedeutet, da die Dinge, die zeitlich in Verbindung miteinander stehen, auch oft einen ursächlichen Zusammenhang aufweisen. Die kausale Verwendung von nachdem ist schon bei Luther zu finden (DWB), hat sich aber (anders als bei weil) bisher nicht breit durchgesetzt. Im ersten Satz (Frage 12a) wird seltener, aber auch hier vor allem in den südlichen Regionen, in denen da weniger gebräuchlich ist, entweder nachdem oder auch wo als Konjunktion verwendet.

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