Schlafmütze

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Person, die lang(e) schläft (Frage 3c)

Für eine Person, die gern lange schläft oder langsam in den Bewegungen und/oder im Denken ist, wird im gesamten Sprachraum der Ausdruck Schlafmütze verwendet, nach der früher (in Zeiten völlig ungeheizter Schlafräume und verbreiteter Kopfläuse) üblichen Kopfbedeckung beim Schlafen (Nachtmütze). Schon im 18. Jh. ist dieser Spottausdruck belegt (DWB); auch beim „deutschen Michel“, der in Karikaturen meistens mit einer solchen Mütze erscheint (vgl. die Abbildungen bei Wikipedia, 6.1.2012), soll die Nachtmütze spöttisch dessen Langsamkeit im Denken und Handeln symbolisieren. In Baden-Württemberg und in der Schweiz ist auch Schlafkappe üblich, in Österreich verstreut auch Schlafhaube, entsprechend den regional unterschiedlichen Bezeichnungen für die Kopfbedeckung – hier hat dieselbe Bedeutungsübertragung stattgefunden wie bei Schlafmütze (vgl. a. DWB). Andere Ausdrücke wurden aus Südtirol, Kärnten und der Schweiz gemeldet, dort ist die Spottbezeichnung nach der früheren Schlafbekleidung anscheinend nicht überall gebräuchlich.