das (Lautform)

f2_25a

das (Lautform) (Frage 25a)

Gefragt war nach dem Demonstrativpronomen, also der betonten Form, die - anders als der Artikel - nicht abgeschwächt bzw. verkürzt wird. dat und det/dit sind bekanntlich typisch für Rheinland/Ruhrgebiet und Berliner Raum, und tatsächlich kommen im Westen fast keine Meldungen der Standardform das vor. Darüber hinaus finden sich auch im Norden einige dat-Meldungen, interessant ist dabei jedoch der Vergleich mit den Karten "(ich) weiß" und "ich": Auch dort kommen ganz im Norden einige Meldungen mit -t bzw. -k (ik) vor, entsprechend dem Lautstand der niederdeutschen Dialekte. Anders ist es jedoch im Westen: Am Niederrhein und in Westfalen haben die Dialekte in 'weiß' ebenfalls -t, großenteils auch -k in 'ich'. Derartige Formen werden für 'weiß' und 'ich' aus diesem Gebiet jedoch nicht gemeldet, nur 'das' bildet eine Ausnahme. Hier entsprechen also die jungen Verhältnisse in der Alltagssprache genau den älteren im Dialekt des hochdeutschen Rheinlands, wo nur in den unbetonten "Kleinwörtern" 'das', 'was' und 'es' das alte -t erhalten ist, ansonsten (z. B. in 'weiß') jedoch nicht. Im Norden ist das Kartenbild also neu, dagegen entspricht die dat-/das-Grenze südlich der Mosel dem Bild der Dialektkarte (DIWA II-1; 57), wie auch die Nord-Süd-Spaltung hinsichtlich des Vokals (deutsche Nordhälfte und Schweiz das/dat, deutsche Südhälfte und Österreich des/dös). Auffällig ist dabei jedoch, dass in den Dialekt-Fragebogen (gegen 1900) in Bayern und Österreich vorwiegend dös eingetragen wurde, während nach dem aktuellen Fragebogen in der heutigen Alltagssprache auch hier fast durchgehend des gilt (feinere Differenzierungen der Vokalqualität sind allerdings mit schriftlichen Erhebungen nicht zu erfassen).

(Dank an alle, die in der ersten Runde nachdrücklich auf des hingewiesen haben!)