aufräumen

Den Antworten, die auf den Abbildungen zu 2. a) und 2. b) kartiert sind, liegen Fragen nach den Bezeichnungen für Handlungen zugrunde, die sich – abstrakt ausgedrückt – auf die Wiederherstellung einer Ordnung bestimmter Räume beziehen.

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aufräumen (Frage 2a)

Im ersten Fall (Frage 2. a) geht es um die Wiederherstellung einer Ordnung in einem Garten, in dem nach einem Sturm ein großes Durcheinander herrscht. Abgesehen von der Wortverbindung in Ordnung bringen, die nach unseren Daten in keinem Ort die mehrheitlich verwendete Variante ist (und auf unserer Karte als Zweitmeldung nur aus zwei Orten im Elsass und in Lothringen aufscheint), werden im deutschsprachigen Raum das Verb richten bzw. eine Ableitung davon (herrichten) oder Ableitungen von räumen gebraucht.

Richten – im Sinne von ‘recht machen, in Ordnung bringen’ – heißt es vor allem in Schwaben (inklusive eines Teils von Bayerisch-Schwaben) und teilweise auch in Vorarlberg. Herrichten sagt man im Norden Baden-Württembergs sowie an vielen Orten Bayern (vor allem in der Nürnberger Gegend und südlich der Donau) und Österreichs.

In allen anderen Gebieten (im Norden und in der Mitte Deutschlands, in Ostbelgien, Luxemburg, in Lothringen, im Elsass, in der Schweiz und in Südtirol) ist aufräumen das ortsübliche Wort; auch in den meisten Orten Bayerns und in einigen Orten Österreichs ist es gebräuchlich. Im Osten Bayern sowie in der Mitte und im Osten Österreichs ist zusammenräumen üblicher. In der gesprochenen Alltagssprache wird zusammen- dabei – schon seit jeher (vgl. DWB XXXII, 729) – häufig zu zamme(n)- zusammengezogen. Eine gewisse Konkurrenz von Verbableitungen mit der Partikel auf und dem Adverb zusammen zeigt sich für die genannten Gebiete auch auf einer Karte mit den Bezeichnungen aufklauben vs. zusammenklauben (im Kontext „Wir haben diese Steine am Ufer aufgeklaubt/zusammengeklaubt.“).