gleichfalls


11_2h_ebenso

gleichfalls (Frage 2h)

Wenn eine Ladeninhaberin jemandem beim Verlassen des Geschäfts ein „schönes Wochenende“ wünscht (und man nicht nur einfach „danke“ antwortet), ist es fast überall üblich, den Wunsch mit Gleichfalls! zu beantworten (also kurz für Ich wünsche dir/Ihnen gleichfalls...). Diese Verwendung des Worts ist wohl noch nicht sehr alt: Im siebten Band des Deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm, der 1889 erschien, ist unter gleichfalls verzeichnet: „in jüngerer sprache häufig elliptisch in der erwiderung eines wunsches“; die jüngsten Belege stammen aus dem späten 18. Jahrhundert (DWB VII, 8065). An Stelle von Gleichfalls! wurde in Österreich und Südtirol auch ein paarmal Ebenfalls! angegeben (das im Grimm’schen Wörterbuch als Synonym zu gleichfalls gilt, vgl. DWB VII, 8064), in Deutschland verstreut auch Ebenso!  Einfach mit Auch! kann man den Wunsch nicht erwidern. Verstreut bis in die Schweiz, aber mit einer auffälligen kleinen Konzentration ganz oben im Nordwesten erscheint dagegen Auch so!, ein Ausdruck, der nicht mehr einfach als Teil eines ausführlicheren Gegenwunsches verstanden werden kann und mit dieser Bedeutung von so (nicht: 'in dieser Weise') nur in diesem Kontext vorkommt. Ein etwas deutlichere spezifische geographische Verteilung weist vor allem Dir / Ihnen a(uch)! auf (als Abkürzung von Das wünsche ich dir / Ihnen auch!), das in Österreich und Südtirol dominiert und in Altbayern noch häufiger erscheint, im übrigen Gebiet dagegen nur verstreut angegeben wurde. (Zu bemerken ist dabei übrigens, dass in Österreich und Südtirol, gebietsweise auch in Bayern, generell – unabhängig vom Alter – eher geduzt wird als etwa im Norden Deutschlands. So duzt man sich dort im Süden in Geschäften und auch in Lokalen häufig, auch wenn InhaberInnen bzw. Personal und KundInnen privat eigentlich nicht besonders vertraut miteinander sind.)