Trüffel (Pl.)

Pluralformen (Fragen 5a und 5b)

Es gibt im Deutschen für einheimische Substantive neben dem sogenannten Nullplural (z. B. die Schüler) acht verschiedene Weisen, den Plural zu bilden: Dafür stehen fünf Pluralendungen (-e, -n, -en, -er, -s) sowie Kombinationen von Pluralendungen mit dem Umlaut zur Verfügung (ohne Endung + Umlaut: die Väter, -e + Umlaut: die Bänke, -er + Umlaut: die Blätter). Abgesehen von Doppelformen, die zur semantischen Differenzierung genutzt werden (z. B. die Bänke vs. die Banken), begegnen auch regional unterschiedlich verwendete Pluralvarianten. Die regionale Vielfalt der Pluralformen für einzelne Substantive war schon Thema in früheren Erhebungsrunden (AdA, Runde 3, Fragen 2a-b; AdA, Runde 5, Fragen 20a-c). Dabei zeigte sich, dass Varianten auf -n (z. B. die Zimmern, die Tunneln) eher im Süden des deutschen Sprachgebiets zu hören sind. Diese Beobachtung bestätigt sich auch am Beispiel des Plurals von Trüffel.

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Plural von Trüffel (i. S. v. ‘Praliné’) (Frage 5a)

Während im überwiegenden Teil des Sprachgebiets der Plural zu Trüffel i. S. v. ‘Praliné’ ohne Endung (viele Trüffel) verwendet wird, wird er in Österreich – außer Tirol und Vorarlberg – verbreitet sowie vereinzelt auch in Bayern und in der Eifel mit -n gebildet (viele Trüffeln). Die endungslose Variante geht dabei mit der maskulinen Einzahl der Trüffel, die -n-Variante mit der femininen die Trüffel einher. Nach Wörterbüchern wie dem DWU, dem Zweifelsfälle-Duden und dem VWB (und da auch nur für Deutschland und Österreich!) gilt übrigens nur die feminine Form (die Trüffeln – die Trüffeln) als standardsprachlich. Für Luxemburg überwiegen die Meldungen mit -n-Endung; hier wurden aber auch dreisilbige Formen gemeldet (Trüffele, Trüffelen), die im Luxemburgischen (wie auch im Niederländischen, z. B. hemel ‘Himmel’ – hemelen) im Gegensatz zum Deutschen nicht selten sind.

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Plural von Trüffel (i. S. v. ‘Pilz’) (Frage 5b)

Wenn mit Trüffel eine Pilzsorte gemeint ist, ergibt sich ein kaum verändertes Kartenbild: Hier erscheinen nun auch aus verschiedenen Teilen Deutschlands vereinzelte Meldungen für die Variante mit -n-Endung (viele Trüffeln). Nicht vorgegeben war die Form Truffes (in beiden Bedeutungen) zum in der Schweiz verbreiteten Singular das Truffe (VWB), die den französischen -s-Plural behalten hat.