Schnürsenkel/Schuhband

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Schnürsenkel/Schuhband (Frage 10)

Die Bezeichnung Schuhband (mit ihren Verkleinerungsformen Schuhbänd(e)l und Schuhband(e)l) herrscht im Süden des deutschen Sprachgebiets vor. Schuhband findet sich, abgesehen von einzelnen Belegen aus dem nordwestdeutschen Gebiet, nur in Österreich, Südtirol und in an Österreich angrenzenden bayerischen Orten. Ansonsten überwiegen im Süden die Diminutivformen Schuhbänd(e)l und Schuhband(e)l, freilich wieder mit einer prägnanten Verteilung: Die – wie Schuhband – nichtumgelautete Form Schuhband(e)l ist offenbar nur in den mittel- und südbairischen Gebieten Bayerns und Österreichs gebräuchlich. Die umgelautete Form Schuhbänd(e)l kommt dagegen in der Schweiz, den anderen Gebieten der beiden süddeutschen Bundesländer sowie in Vorarlberg vor. Im Norden und in der Mitte Deutschlands (auch in den fränkischen Teilen Bayerns) gebraucht man fast ausschließlich die Variante Schnürsenkel. Die Mischformen Schnürband/Schnürbänd(e)l treten insgesamt nur selten im Süden (aber ohne eine klare regionale Verteilung) auf. Eine spezielle Form des westlichen Sprachgebiets, die heute vor allem noch in Ostbelgien gebraucht wird, ist die aus den rheinischen Dialekten übernommene Bezeichnung Schuhriemen, die darauf hinweist, dass diese früher vor allem aus Leder gefertigt wurden (vgl. RhWb, Bd. 7). Ausschließlich in Luxemburg sagt man schließlich Streckelen.