Ähnlichkeit Bremen - Hamburg - Kiel - Rostock


Die Karten zur Ähnlichkeitseinschätzung zeigen die Antworten auf die Frage: "Wie stark unterscheidet sich nach Ihrer Einschätzung die Alltagssprache in den folgenden Städten von der Alltagssprache Ihres Ortes? (1 = ziemlich ähnlich -... - 6 = überhaupt nicht ähnlich)". "Ähnlich" ist natürlich relativ, was einzelne Abweichungen erklärt, meistens sind sich die Informanten aber mehrheitlich doch einigermaßen einig in ihrer Einschätzung (die Karten zeigen pro Ort den Mittelwert der Angaben). Dabei muss offenbleiben, wie weit diese Einschätzungen reine Vermutungen sind oder auf mehr oder weniger konkreten Vorstellungen von der jeweiligen Alltagssprache beruhen. Solche Vorstellungen müssen ihrerseits nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen; je größer die Entfernung, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie auf Stereotypen beruhen, die über die Medien vermittelt sind. Die vorgegebene Antwortoption "unbekannt" wurde vor allem in Abhängigkeit von der Größe der jeweiligen Stadt selten oder etwas häufiger gewählt, der Gesamt-Mittelwert der ortsbezogenen Mittelwerte liegt für die meisten Städte zwischen 10 und 20 % (ansonsten erwähnt).

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Ähnlichkeit Bremen - Hamburg - Kiel - Rostock (Frage 3)

Die Karten für die angenommene Ähnlichkeit zwischen der eigenen Alltagssprache und der von Bremen, von Hamburg, von Kiel und von Rostock haben viel gemeinsam (wobei für Hamburg weniger - im Mittel nur 5 % - "unbekannt"-Meldungen vorkamen): Zwar verschiebt sich das Gebiet, in dem m.o.w. geschlossen die höchste Ähnlichkeit (1-2) mit diesen Städten angenommen wird, jeweils leicht: Für Rostock entspricht es Mecklenburg-Vorpommern, für Hamburg dem Hamburger Umland, für Kiel entspricht es Schleswig-Holstein und Hamburg, für Bremen Niedersachen (nördlich von Hannover) und Hamburg. Über diese "Kernzonen" hinaus wird aber ein ein gemeinsamer norddeutscher Raum sichtbar, in dem die Ähnlichkeit mit allen vier Städten als eher hoch (2-3) und z.T. auch noch ziemlich hoch (1-2) beurteilt wird. Dieser Raum - in etwa Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen - ist kleiner als das niederdeutsche Dialektgebiet (d.h. er umfasst dessen südlichen Teil nicht mehr). In Westfalen und Brandenburg wird die Sprache dieser norddeutschen Städte häufig schon als relativ unähnlich (4-5) zur eigenen beurteilt, weiter südlich dann mit wenigen Ausnahmen als überhaupt nicht ähnlich (5-6).

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