(zusammen-)kehren/fegen/wischen

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(zusammen-)kehren/fegen/wischen (Frage 4)

In Bezug auf die Bezeichnung für ‘trockenes Reinigen mit einem Besen’ ist das deutsche Sprachgebiet heute wie ehedem (WDU I, 16) wortgeographisch deutlich geteilt. Im Norden Deutschlands (bis zu den Südgrenzen Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens und Brandenburgs sowie noch in den meisten Regionen Sachsen-Anhalts), außerdem in einem kleinen Gebiet zwischen oberem Neckar und Oberrhein sagt man überwiegend fegen. In der Mitte und im Süden Deutschlands sowie in Österreich und Südtirol ist kehren oder zusammenkehren üblich, wobei zusammenkehren meist aus Bayern und Österreich (dort auch aufkehren) genannt wurde (In den Dialekten ist das fegen-Gebiet übrigens sehr viel kleiner; gerade im Nordwesten werden dialektale Formen von kehren verwendet, vgl. DWA III, 1). Das deutschschweizerische Wort für diese Tätigkeit ist wischen (was in den 1970er Jahren auch noch für den südlichen Schwarzwald genannt wurde). Eine nur aus dem Vorarlberg gemeldete Variante ist schließlich fürba (dialektal gibt es dieses Wort auch nördlich des Bodensees, vgl. DWA III, 1).