(Wäsche-) Klammer

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(Wäsche-)Klammer (Frage 3l)

Im deutschen Sprachraum gibt es für den Gegenstand aus Holz oder Kunststoff, mit dem man nasse Wäsche zum Trocknen an Wäscheleinen befestigt, verschiedene Bezeichnungen. Besonders weit verbreitet sind die Ausdrücke (Wäsche-)Klammer und Kluppe(rl).

Das Verb klemmen – dem die Bezeichnung Klammer zugrundeliegt – lässt sich auf die indogermanische Wurzel *glembh- (‘zusammendrücken’) zurückführen; die Verwendung des Wortes Klammer ist seit dem 13. Jahrhundert belegt (vgl. mhd. klam(m)er, klamere) (s. Lexer I,  1604; Kluge).

Kluppe hingegen dürfte auf die indogermanische Wurzelform *gleubh- zurückgehen, das die Bedeutung ‘spalten’ hatte. Das Verb klieben, von welchem sich die Bezeichnung Kluppe ableitet, deren Verwendung bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann (vgl. ahd. klubba, mhd. kluppe) (s. Lexer I, 1622), findet heute noch – vor allem im Süden des deutschen Sprachraums – Verwendung (vgl. Holz klieben im Sinne von ‘Holz spalten’) (s. DUW). Bereits im Mittelhochdeutschen wurde das Wort Kluppe als Bezeichnung für eine Zange, ein Zwangholz bzw. ein abgespaltenes Stück (Holz) verwendet (s. Lexer, Bd. 1, Sp. 1640).

So verweist Wäscheklammer auf die Funktionsweise (klemmen, zusammendrücken), die Kluppe hingegen auf die Bestandteile des Gerätes: abgespaltene Holzstücke. (s. DUW und Kluge).

(Wäsche-)Klammer wird in fast ganz Deutschland, im größten Teil der Schweiz (dort auch in der Diminutivform Klämmerli, vgl. KSdS, 128f.) in Ostbelgien, Luxemburg und zum Teil auch in Liechtenstein (in der Form (Wösch-)Klammera) und in Tirol und im Land Salzburg verwendet. In Österreich sind ansonsten die Varianten Kluppe und (K)Chluppe beziehungsweise die mit dem für das Bairische typische Suffix ‑erl gebildete Diminutivform Klupperl am gebräuchlichsten. Im Osten der Schweiz lauten die entsprechenden Diminutivformen (meist mit Umlaut) (K)Chlüpli oder (K)Chlüpperli (vgl. KSdS, 128f.).

Kluppe ist auch in Bayern vielerorts noch üblich, vor allem in Altbayern. Vereinzelt wurden in diesem Bundesland noch Varianten genannt, die von jeher kleinräumig verbreitet waren, so Klufe um Augsburg und Wäschezwicker im fränkischen Raum um Nürnberg (vgl. KBS 2006, 186f.).