Gebäck

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Gebäck (Fragen 2a und 2b)

Auf die Frage, wie das Gebäck genannt wird, das man im Supermarkt kaufen kann und das man zu Kaffee oder Tee reicht, wurde am häufigsten Keks (aus engl. cakes, Pfeifer 2003) geantwortet. Mit wenigen Ausnahmen ist die Variante im gesamten deutschen Sprachgebiet vertreten. In einem breiten Streifen, der sich über Gesamtdeutschland außer dem hohen Norden und dem tiefen Süden erstreckt, sind neben Keks zudem noch die Varianten Plätzchen (vor allem im nördlichen Rheinland, Westfalen und Emsland) und Plätzle (vor allem in der Oberpfalz sowie in Ober- und Mittelfranken) verbreitet. In der Schweiz gilt ausschließlich und einheitlich die Variante Guetzli. Regionale Varianten stellen Brötle/Bretle im Schwäbischen und Pappele in Südtirol dar.

Im Gegensatz zu Gebäck, das man im Supermarkt kaufen kann, wird selbstgemachtes Gebäck in Deutschland (außer im Südwesten) hauptsächlich als Plätzchen bzw. (vor allem südlich der Mainlinie) als Plätzle bezeichnet. Eine solche sprachliche Unterscheidung wird jedoch weder im Nordwesten gemacht, wo auch gekauftes Gebäck Plätzchen genannt wird, noch in Österreich, wo auch selbstgemachtes Gebäck allgemein Keks heißt. Keks ist auch – zumeist als seltenere Variante – in Niedersachsen und Schleswig-Holstein verbreitet. Eine Unterscheidung zwischen im Supermarkt gekauftem und selbstgemachtem Gebäck gibt es auch in der Schweiz und in Südtirol nicht. Hier sind in beiden Fällen die Bezeichnungen Guetzli (Schweiz) bzw. Pappele (Südtirol, neben Keks) gebräuchlich. Spezielle regionale Varietäten stellen Loible in Bayerisch-Schwaben und das aus dem Französischen entlehnte Biskuit in Luxemburg dar. Die Variante Brötle/Bretle, die auf Frage 2a nur vereinzelt gemeldet wurde, ist als Bezeichnung für selbstgemachtes Gebäck im Schwäbischen (und teilweise im Badischen) offenbar weithin üblich. Zudem wurde aus Stuttgart und Umgebung das der schweizerischen Variante (Guetzli) ähnliche Guetsle gemeldet.

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