Mundart/Platt/Dialekt

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Mundart/Platt/Dialekt (Frage 20)

Bei den Bezeichnungen für die örtliche Mundart gibt es eine deutliche Zweiteilung der Sprachkarte: Im gesamten Süden sowie im Osten bis hinauf nach Berlin wird entweder Mundart oder Dialekt gesagt (Die häufige Nennung von Mundart ist durchaus überraschend, mag aber damit zusammenhängen, dass Mundart – neben Platt – vorgegeben war, Dialekt jedoch nicht. Vielfach gaben die Informanten aus diesen Gebieten auch weder Mundart noch Dialekt an, sondern orts- oder regionsbezogene Ausdrücke wie Mansfeldisch, Schwäbisch o.ä.). Im Nordosten, im gesamten Nordwesten sowie im Westen nennt man die Mundart Platt. Allerdings ist gerade in einem Übergangsbereich (Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hessen) auffällig, dass oft Platt und Mundart gemeldet werden, aber nur ganz selten Dialekt; Dialekt ist dagegen besonders für Sachsen, Thüringen sowie das Sprachgebiet südlich des Mains typisch. (In einigen Regionen wird Dialekt auch im Sinne von Akzent, also für eine nur leicht regional gefärbte Sprechweise, verwendet.) Die Verbreitung der Bezeichnung Platt (oder Plattdeutsch) ist insofern bemerkenswert, als sie vielfach und auch nach Auskunft etymologischer Handbücher (Duden, Pfeifer) auf das Niederdeutsche bzw. die niederdeutschen Mundarten bezogen und mit dem platten Land nördlich der Mittelgebirge assoziiert wird. Unsere Karte zeigt jedoch, dass im Westen auch weiter südlich, nämlich überall dort, wo es in der Mundart etwa Pund und nicht Pfund heißt, noch vom örtlichen Platt geredet wird.