egal


11_3j-egal

egal (Frage 3j)

Das Eigenschaftswort egal in der Bedeutung ‘gleich (beschaffen)’ (z. B. Die Seiten müssen egal lang sein.) oder ‘gleichgültig’ (z. B. Das ist mir ganz egal., Egal, was auch passiert, …) ist im gesamten deutschen Sprachgebiet gebräuchlich (s. Karte egal/gleich/wurscht). In diesem Zusammenhang ist es in Wortlaut und Semantik vom französischen égal entlehnt, dem wiederum das lateinische aequālis ‘eben, gleich’ zugrunde liegt (Pfeifer, Kluge, Duden-Etymologie 2007). Weit weniger verbreitet – und im übrigen Sprachgebiet kaum bekannt – ist der rein adverbielle Gebrauch von egal in der Bedeutung ‘fortwährend, immer’, die sich möglicherweise entwickelte über den Bedeutungspfad ‘gleichförmig’, der temporal interpretiert wurde (Pfeifer). In dieser Bedeutung – gefragt war nach der Verwendung dieses Worts in einem Satz wie in „Der muss egal rauchen.“ – ist egal fast nur in Sachsen (außer der Lausitz) und einem westlich angrenzenden kleinen Gebiet in Thüringen sehr üblich.

In formaler Hinsicht unterscheiden sich die die beiden Bedeutungen bzw. Verwendungsweisen durch die Betonung: Das adjektivische egal wird auf der zweiten Silbe betont (egal), das nur adverbielle egal in der Bedeutung ‘fortwährend, immer’ auf der ersten Silbe – mit langem e (eegal ['e:ga[:]l], vgl. Duden-Aussprache 2015, bzw. eechal mit regionaler Aussprache des g als Reibelaut, vgl. von Polenz 1988: 199).

Auffällig ist beim Blick auf die Karte, wie scharf abgegrenzt das Gebiet ist, in dem egal in der Bedeutung ‘fortwährend, immer’ sehr üblich ist. Wie bei anderen Fragen stand die Antwortoption „Das hört man bei uns manchmal“ zur Auswahl. An keinem Ort wurde diese Option mehrheitlich gewählt; mehrheitlich optierten unsere Gewährsleute entweder für sehr üblich oder eben völlig unüblich. Einig waren sie sich auch in der Frage der Betonung: Angeboten waren für die Option „sehr üblich“ (wie auch „Das hört man bei uns manchmal“) beide Betonungen – gewählt wurde fast immer die Betonung auf der ersten Silbe.