doppelte Verneinung

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doppelte Verneinung (I) (Frage 7f) und doppelte Verneinung (II) (Frage 8a)

Ich habe ihm nie etwas gesagt!“, so sagt man im gesamten deutschen Sprachraum. Eine Besonderheit ist die doppelte Verneinung, man sagt also teilweise: Ich habe ihm nie nichts gesagt! Diese Konstruktion ergibt jedoch nicht die logische Verneinung der Verneinung – also eigentlich eine Bejahung –, sondern eine Verstärkung der Verneinung. Die doppelte Verneinung findet sich in fast allen deutschen Dialekten (und übrigens auch in anderen Sprachen). In der Alltagssprache ist sie heute allerdings nach Ausweis der Karte nur noch in einigen Gebieten Süddeutschlands, der Schweiz und Österreichs üblich. Sehr viel häufiger (vgl. untere Karte) hört man im süddeutschen Raum, in der Schweiz und in Österreich auch Formen der doppelten Verneinung wie Ich habe jetzt noch keinen Hunger nicht. Auf die Südhälfte des Sprachgebiets hatten sich die verschiedenen Verwendungsweisen der doppelten Verneinung schon in der Alltagssprache des 19. Jahrhunderts konzentriert (vgl. Elspaß 2005, 280f.).

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