nicht (Lautform)

f2_25e

nicht (Lautform) (Frage 25e)

Auch bei 'nicht' ergibt sich eine ganz klare Nord-Süd-Trennung mit fast waagerechter Grenze zwischen Formen mit ch (nich, nicht) und ohne ch (nit, net). Hier verläuft die Grenze im Westen jedoch noch ein Stück weiter nördlich als bei 'auch'. Auch in der Nordhälfte wird aber kaum die Standardform nicht verwendet, sondern hier wird die Aussprache dadurch vereinfacht, dass am Ende das -t fehlt (wie bei 'sonst'). Wahrscheinlich ist diese Erscheinung schon alt, es wird angenommen, dass schon im Mittelniederdeutschen die Form nicht nur geschrieben wurde, die gesprochene Form aber nich lautete (Lasch). In Sachsen gibt es noch eine weitere Verkürzung zu ni. Im Südwesten Deutschlands findet sich dagegen eine Form ohne das anlautende n: it. Seit der ersten Befragung von Eichhoff aus den siebziger Jahren (WDU II, Kt. 116) hat sich hier offenbar nicht viel verändert, allenfalls ist im Süden ein Rückgang des damals verschiedentlich (auch in Bayern und Ostösterreich) gemeldeten nit zugunsten einer großregional einheitlicheren Verwendung von net zu verzeichnen.