Schirmkappe

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Kopfbedeckung mit Schirm (Frage 3b)

Die abgebildete Kopfbedeckung mit Schirm wurde zunächst beim Baseball getragen; ihre moderne Form hat sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt (Wikipedia, 6.1.2012). Deutlich auf die Sportart Baseball und die Übernahme aus der Englischen bezieht sich noch die verkürzte Bezeichnung Basecap, die jedoch nur verstreut vor allem in Ostdeutschland gemeldet wurde. In Deutschland und Österreich und Teilen der Schweiz wird diese Kopfbedeckung zumeist einfach als Kappe bezeichnet, was weitgehend eine klare Unterscheidung von der (Mütze bzw. Haube genannten) gestrickten Kopfbedeckung erlaubt, außer im Westen Österreichs und in der Schweiz sowie im Südwesten Deutschlands, wo auch letztere (teilweise) Kappe genannt wird, vgl. die Karte „Gestrickte Kopfbedeckung“. Verstreut, vor allem in Sachsen und Sachsen-Anhalt, wird auch beides Mütze genannt. Die Bezeichnung Kappe erklärt sich wahrscheinlich als Entlehnung der englischen Bezeichnung Baseball cap und anschließende Anlehnung an das verwandte deutsche Wort Kappe. Vor allem in Österreich und Südtirol verwendet man für die hier abgebildete Kopfbedeckung teilweise die Verkleinerungsform Kappe(r)l. In der Schweiz wird die Unterscheidung von anderen Kopfbedeckungen gebietsweise mit Bezugnahme auf den Schirm – Dächlikappe – ermöglicht, ansonsten wird für die hier abgebildete Kopfbedeckung die Bezeichnung Hut verwendet oder Tschäbi oder Tschäppu (letzteres besonders in der Berner Region). Das Schweizerische Idiotikon (1686) führt Tschäbi wie Schäppi und Schäppel / Schäpper auf altfrz. chapel zurück (vgl. frz. chapeau, ital. cappello ‘Hut’ – aus einer Ableitung von lat. cappa), gibt als Bedeutung allerdings ‘verbeulter, schlechtsitzender Hut’ an. Das in Deutschland vereinzelt gemeldete Käppi bezeichnet normalerweise eher eine beim Militär (insbesondere in der Schweiz und in Frankreich) übliche Kopfbedeckung, die ebenfalls einen Schirm hat, aber eher steif und zylindrisch ist (vgl. die Abbildung in Wikipedia, 6.1.2012). Das Wort geht auch auf Kappe zurück (Schweizer Diminutiv) und hat sich auch als Lehnwort im Französischen (képi) eingebürgert.