Eigelb/Eiklar

11_1d_Eigelb

Eigelb/Eiweiß (Fragen 1d und 1e)

Ein Ei besteht im Wesentlichen aus zwei klar voneinander unterscheidbaren Teilen: einem kräftig gelb-orangenen Kern, der ursprünglichen Eizelle, und einer gelblich-weißen Masse, die den Kern umgibt.

Für den Kern wird in Deutschland überwiegend, in Norddeutschland fast ausschließlich Eigelb gesagt. Aus den nördlichen Kantonen der Schweiz sowie aus wenigen Orten Badens, Lothringens und des Saarlands wird auch die verkürzte Form Eigel gemeldet, bei der – wie in vielen Dialekten –auslautendes b oder w ausfällt (s. Schweizerisches Idiotikon II, 291; RhWb II, 1169; PfWb III, 160; LothWb I, 192b u.a.). In Österreich, Südtirol heißt es dagegen fast überwiegend Eidotter. Dieses Wort wird auch in den südlichen Bundesländern in Deutschland und Elsass-Lothringen sowie über Rheinland-Pfalz und das Saarland bis hin nach Ostbelgien verwendet, wobei in den deutschen Gebieten neben dem maskulinen Genus, also der Eidotter, auch das Neutrum gebräuchlich ist, also das Eidotter. Dotter leitet sich von einem gemeingermanischen Wort ab; die Bedeutung des engl. Verb to dodder ‘schwanken, zittern’ lässt am ehesten an das Verhalten der gallertartigen Masse denken.

11_1e_Eiweiß

Die den Kern umgebende gelblich-weiße Masse heißt in den meisten deutschsprachigen Ländern und Gebieten Eiweiß. Österreich ist dagegen zweigeteilt: In den östlichen Bundesländern ist die weit überwiegende Bezeichnung Eiklar, während in den westlichen Bundesländern Österreichs Eiweiß viel häufiger verwendet wird. Die Bezeichnungen -klar und -weiß sprechen für sich: Im einen Fall, -klar, wird auf das Durchscheinende der Masse abgehoben, im anderen Fall, -weiß, auf die Farbe (gegenüber Eigelb), die natürlich intensiviert wird durch das Aufschlagen und Zuckern, wie es dann etwa für Torten (z. B. Früchte-Baiser-Torten) oder Meringues verwendet wird.